Ein Spaziergang entlang der Strandpromenade von Dunkerque in Nordfrankreich

Es gibt Orte, die haben bei jedem Wetter ihren Reiz. Die Strandpromenade von Dunkerque gehört ohne Zweifel dazu. Natürlich, wenn die Sonne scheint und die Temperaturen die 25-Grad-Marke knacken, ist dieser Küstenabschnitt ein Paradies für Badegäste. Aber auch an kühleren Tagen entfaltet die Promenade ihren ganz eigenen Charme – perfekt für einen ausgedehnten Spaziergang mit Meeresbrise. Der Weg entlang der Küste beginnt klassisch: feiner Sand, eine großzügige Promenade und eine Handvoll Cafés, die selbst im Herbst und Winter einladend wirken. Die Möwen kreischen, und der Blick wandert über die weite Nordsee, die an grauen Tagen beeindruckend wild und melancholisch erscheinen kann. Wer es mag, zieht sich eine dicke Jacke über und genießt das Wechselspiel der Wellen, das beinahe hypnotisch wirkt. Es ist diese Ursprünglichkeit, die Dunkerque so besonders macht.

Unterwegs gibt es genug zu entdecken. Historische Strandhäuser säumen den Weg, einige im nostalgischen Stil der 1920er-Jahre, andere mit einem modern-maritimen Look. Die Farben der Fassaden – von Pastelltönen bis hin zu leuchtendem Weiß – setzen Akzente, selbst bei trübem Himmel. Hin und wieder tauchen Statuen oder kleine Installationen auf, die von der Geschichte und Kultur der Region erzählen. Eine Erinnerung daran, dass Dunkerque mehr ist als ein Badeort: Es ist ein Ort mit Seele. Ein Highlight ist die Weite. Der Strand scheint endlos, und auch bei kühleren Temperaturen sind Spaziergänger, Jogger und sogar Kitesurfer zu sehen. Es wird geplaudert, geschaut, geschnuppert – die salzige Luft macht einfach glücklich. Kinder sammeln Muscheln, und die Hunde tollen im Sand. Es herrscht eine entspannte, unaufgeregte Stimmung, die ansteckend wirkt.

Wer den Weg fortsetzt, erreicht schließlich den Hafen von Dunkerque – eine spannende Mischung aus moderner Industrie und maritimem Erbe. Die Silhouetten der Kräne, das Glitzern der Wellen, die vorbeiziehenden Schiffe: Hier trifft nordfranzösischer Alltag auf Fernweh. Wer mag, macht einen Abstecher ins Hafenmuseum, das anschaulich zeigt, wie stark die Stadt mit dem Meer verbunden ist. Passend zur lockeren Stimmung wählte ich auch mein Outfit: eine lässige Cargohose und klassischen Blazer, dazu bequeme Sandalen – ideal für einen entspannten Spaziergang, bei dem Funktion und Stil Hand in Hand gehen. Der Himmel war überwiegend wolkenverhangen, doch ab und zu brach die Sonne durch und zauberte goldene Strahlen über das Meer. Ein perfekter Moment, um kurz innezuhalten und tief durchzuatmen – genau das macht solche Tage unvergesslich. Am Ende des Spaziergangs bleibt das Gefühl, frische Energie getankt zu haben. Es braucht eben nicht immer Badewetter, um die Schönheit eines Küstenorts wie Dunkerque zu erleben. Gerade an den ruhigeren Tagen zeigt sich der wahre Charme dieser Promenade – rau, ehrlich und ein bisschen poetisch. Und die warme Tasse Tee oder der Café Crème danach schmecken gleich doppelt so gut.

Eure Jeannette

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